Impulse #3 Der Blick nach vorn

Der Blick nach vorn oder warten, dass alles wieder gut ist???

Warten auf Besserung…

Oder der Blick nach vorn!

Ja, auch wenn wir chronisch krank sind, und auch wenn das bedeutet, dass wir vermutlich nicht mehr ohne die Erkrankung leben werden, insgeheim hoffen wir doch immer noch, dass sich irgendwann etwas bessert, es ein Medikament gibt, oder oder oder.

Und wenn wir „nur“ gestresst sind, und im Alltag „zu gar nichts kommen“, hoffen wir auch, dass irgendwann alles ruhiger wird, besser wird, einfacher wird, oder oder oder.

UND DANN- dann fängt das Leben noch mal so richtig an. Dann machen wir das, was wir immer schon machen wollten, dann genießen wir unsere Tage, dann gönnen wir uns etwas und und und.

Warum warten?????

Ja, natürlich muss ich warten, bis es meinen Beinen besser geht, bevor ich wieder Fahrrad fahren kann. Von mir aus.

Aber muss deshalb das ganze Leben auf der Pausetaste stehen? Für Jahre?

Ja, habe ich früher gedacht und mir stundenlang ausgemalt, was ich alles machen werde, sobald ich wieder gesund bin. Und hab mir gleichzeitig unsagbaren Schmerz zugefügt, weil mir natürlich klar war, dass diese Vorstellungen nicht realistisch sind. Ich sag nur Fahrrad fahren, wandern, Joggen. Aber auch Arbeiten, in einen Geburtstag rein feiern oder eine Nacht abfeiern. 

Es tut so unfassbar weh, sich das in allen Facetten auszumalen und immer die leise Stimme im Kopf zu haben, die sagt „ Vergiss es. Das kannst du nicht mehr!“

Aber auch hier haben wir die Wahl!

Warum nicht die Tage füllen mit Gedanken daran, was wir können?

Ja, mit dem Rollstuhl die Promenade entlang fahren ist nicht dasselbe wie mit den Füßen im Sand am Strand zu spazieren.

Und trotzdem: der Vergleich tut weh! Warum tun wir uns selbst weh. Immer und immer wieder?

Ich weiß es nicht!

Ich weiß nur, ich habe mich dagegen entschieden. Ich fahre auf der Promenade entlang und genieße die Tatsache, dass ich am Strand bin. PUNKT. Ohne Vergleich mit früher, mit anderen, etc. Nur genießen!

Jeden Tag wieder, finde ich etwas, das ich jetzt genießen kann, für das ich jetzt dankbar bin. Egal, wie es meinem Körper jetzt geht, egal, was war, was sein wird!

Das heißt nicht, dass ich auf keinen Fall gesund werden will. 

Ich warte nur nicht mehr darauf! Wenn es passiert, bin ich die letzte, die NEIN sagt. Dann freue ich mich. Aber ich warte nicht darauf und verbringe die Zeit bis dahin in Trauer und seelischem Schmerz. 

In der Zwischenzeit genieße ich das Leben! 

Und das wünsche ich Dir auch!

Schau mal, wo du die Hoffnung auf die Zukunft gehen lassen kannst, und wo du schon heute dein Leben genießen kannst.

Schreib mir gerne, was deine Erfahrungen sind. Ich freue mich von dir zu hören!