#8sammeln am 8.Oktober 24

#8sammeln bedeutet: 8 Momente der Achtsamkeit notieren am 8. des Monats. 

Die Idee dazu stammt von Susanne von atemsinn.ch und ist eine wundervolle Übung für mehr Achtsamkeit in unserem Alltag. So üben fast wie nebenbei ganz genau hinzuspüren und dabei die eigentliche Wahrnehmung von unserer Bewertung zu trennen. 

Am Ende des Tages

Wir sind eingeladen am Ende des Tages unser Erlebtes Revue passieren zu lassen und 8 Momente der Achtsamkeit zu notieren. Den Moment selber, die achtsame Wahrnehmung und auch die Beobachtung „Was macht das mit mir?“

Wahrnehmung oder Bewertung?

Das kann sehr spannend sein, denn häufig ist nicht die Wahrnehmung das, was uns das Leben schwer macht, sondern unsere Bewertung der Wahrnehmung. Das macht einen riesengroßen Unterschied. Und dieser Unterschied entscheidet letztlich darüber wie sehr wir unter unseren Schmerzen und unserer Erkrankung leiden. 

Also, los geht’s! 💪 Lass uns uns in Achtsamkeit üben!

Hier kommen meine achtsamen Momente vom 8.Oktober 24:

  1. Ich werde wach, mein Körper ist schwer, alles tut weh – Meine 1.Reaktion ist: -„oh, nein, schon wieder. ich will das nicht!  Ok, ich gehe nochmal einen Schritt zurück. Mein Körper ist schwer- alles tut weh. Was bietet der Tag sonst noch so? Prima, ich habe keine Termine, das heiß ich muss das Haus nicht verlassen und kann mich ausruhen. Das ist gut. Und- es ist noch früh, wenn ich jetzt aufstehe, kann ich noch in Ruhe eine Tasse Kakao trinken bevor der Rest der Familie raus muss und es unruhig wird. Dieser Gedanke gibt mir Kraft und ich stehe ganz langsam auf. 
  2. Kurze Zeit später habe ich mir meine Tasse Kakao gemacht und sitze damit draußen unter dem Dachvorstand. Es ist noch dunkel, kalt und nass- es riecht nach Regen und Schokolade. – das ist wunderschön, ich fühle mich getröstet und langsam finde ich in meinen Frieden mit dem Tag, auch wenn meine Schmerzen immer noch unverändert sind. 

Eine meiner Podcastfolgen dreht sich um das achtsame Trinken einer Tasse Tee. Aber Kakao ist natürlich genau so gut. Schau mal hier:

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Mehr Informationen
Trinke achtsam eine Tasse Tee, Kakao oder ähnliches.
  1. Am Vormittag liege ich im Wohnzimmer auf dem Sofa mit geschlossenen Augen und ohne andere Ablenkung. Deshalb kann ich sehr deutlich den Regen hören. Es scheint buchstäblich zu schütten und ich höre die Tropfen auf das Fenster und die Fensterbank trommeln. Die Tropfen, die auf die Blätter des Apfelbaums vor der Tür fallen, hören sich anders an- es ist ein richtiges Rauschen. Dieses Orchester der Regentropfen beruhigt mich. Ich fühle mich geborgen unter meiner Decke und könnte stundenlang dem Regen lauschen. Theoretisch – praktisch schlafe ich ziemlich bald ein.  
  2. Als ich später wach werde, hat der Regen anscheinend aufgehört. Stattdessen höre ich, dass die Waschmaschine im Schleudergang läuft. Ich liege weiterhin mit geschlossenen Augen und spüre in mich hinein, was dieses Schleudergeräusch mit mir macht: es macht mich unruhig- buchstäblich „rappelig“. Es fällt mir schwer liegenzubleiben. Am liebsten möchte ich aufspringen und die Waschmaschine ausschalten. Damit es nur aufhört! 
  1. Unser Hund merkt, dass ich nicht mehr schlafe, und springt auf das Sofa. Sie stupst mich an und legt sich dann ganz dicht an meinen Arm. Ich spüre ihre Wärme auf meinem Arm und als ich die Hand ausstrecke um sie zu streicheln, spüre ich, wie weich ihr Fell ist. Beides erfüllt mich mit Wärme, tiefer Zuneigung und Dankbarkeit dafür, dass sie da ist.
  1. Am späten Nachmittag, es dämmert schon, habe ich das Bedürfnis es mir gemütlich zu machen und ich zünde eine Kerze an. Dann verbringe ich ein paar Minuten damit, in die Flamme zu schauen. Meine Augen beginnen zu tränen und ich schaue weiter. Es ist unglaublich spannend- die Kerzenflamme tanzt vor meinen Augen, manchmal sehe ich sogar zwei Flammen und sie wechseln permanent die Form und die Farbe. Ich finde es spannend UND es macht mir ein gutes Gefühl, weil ich nach diesem vielen Liegen und Schlafen jetzt etwas getan habe: meditiert und gelegen – aber immerhin.

Übrigens hat mich das Schreiben gerade inspiriert im Dezember eine geführte Kerzenmeditation 🕯️ für dich aufzunehmen und als Podcastfolge zu veröffentlichen. Sobald es soweit ist, siehst du es hier.

  1. Anschließend telefoniere ich eine kurze Weile. Dabei spiele ich mit zwei von den Kastanien, die als Herbstdekoration auf dem Couchtisch liegen. Ich spüre ihr glatte harte Schale, sie fühlt sich an wie poliertes Holz. Ich muss immer mit dem Finger darüber streichen. Das fühlt sich gut an. Allerdings kann ich nicht sagen, was genau bzw. was es mit mir macht. Es fühlt sich gut an. 
  2. Am Abend, bevor ich das Licht ausmache, tropfe ich mir noch zwei Tropfen ätherisches Öl „Lavendel“ auf meine Fußsohlen und verreibe sie leicht. Der Geruch ist sehr intensiv und ich atme tief ein. Es riecht nach Lavendel, nach Abendroutine und Zu-Hause-Sein. Praktisch sofort spüre ich, dass ich mich entspanne und auf mein Bett freue, auf die Nacht, auf hoffentlich einen guten Schlaf (das ist wirklich nicht realistisch, aber man kann ja nie wissen).

Und da siehst du, was Achtsamkeit macht:

Ich hatte einen einigermaßen durchschnittlichen Tag mit vielen Einschränkungen und wenig Entscheidungsfreiheit über das, was ich gern hätte machen ( & erledigen) wollen. Vor ein paar Jahren hätte mich das wahnsinnig gemacht, wütend und frustriert.

Heute, wo ich mich regelmäßig in Achtsamkeit übe, sehe ich im Rückblick auf diesen Tag, den ich ohne Wut erlebt habe, außerdem noch 7 „gute“ Momente, oder schöne Erlebnisse. Es bleibt das Gefühl, das ich einen schönen Tag hatte!

Und das grenzt an ein Wunder!!!

Was hast du erlebt? Und was hast du gelernt über dich? Lass es mich gerne wissen und schreib mir. Ich freue mich darauf. Deine, Christina 


Du suchst Ideen für mehr Achtsamkeit in deinem Leben?

Ich habe ein paar zusammengetragen und als Adventskalender im Buch veröffentlicht. Es gibt reine Achtsamkeitsübungen, Selfcare-Rituale und Mini-Meditationen. Für jeden Tag eine Doppelseite – auf der linken Seite erkläre ich wieso, weshalb, warum diese Übung hilfreich sein kann, und was die positiven Effekte sein können. Auf der rechten Seite findest du dann die ausführliche Anleitung. Es ist derzeit lieferbar als Taschenbuch und Kindle Ebook (mit Kindle Unlimited sogar kostenlos).


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3 Antworten zu „#8sammeln am 8.Oktober 24“

  1. Avatar von Birgit Buchmayer

    Liebe Christina,
    lieben Dank für einen Einblick in deinen Tag. Wenn ich deinen Text lese schmecke ich den Geschmack von Kakao und höre den Regen an der Fensterscheibe. Auch ich reibe mir oft abends die Füße mit Lavendel ein.
    Lieben Gruß, Birgit

  2. Avatar von Susanne Wagner Atemsinn

    Liebe Christina
    Willkommen beim #8Sammeln! Ich freue mich riesig, dass du mitmachst und bin gespannt auf deine 24 Achtsamkeitsideen im Advent. Du hast einen Podcast? Da höre ich auch gleich mal rein.

    Finde ich grossartig, wie du selbst entscheidest, was «es» mit dir macht. Wie du dir das in den letzten Jahren erarbeitet hast, anders als mit Frust und Ärger zu reagieren. Das macht voll Mut für all die Situationen, in denen es mir (und anderen) gerade nicht – oder noch nicht – gelingt.

    Herzlich
    Susanne

    1. Avatar von admin

      Liebe Susanne,
      danke für das herzliche Feedback!
      Und DANKE für #8sammeln – ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Monate. Es ist soooo wertvoll all diese Momente einmal ganz bewusst in Worte zu fassen!
      Deine Christina

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